Impfungen

Impfungen schützen vor schweren, oft tödlichen Infektionskrankheiten. Allerdings werden von der Pharmaindustrie auch Impfungen angeboten, die diskussionswürdig sind. Auch die Sinnhaftigkeit eines jährlichen Nachimpfen wird in den letzten Jahren hinterfragt.

Ich habe mich in die Thematik eingelesen und versucht, mir eine faktengestützte, differenzierte Meinung über das teilweise heiß umstrittene Thema Haustierimpfungen zu bilden.

Unten führe ich einige Links und Literaturstellen an, die bei meiner Meinungsbildung maßgeblich beteiligt waren.

Hier in Kürze mein Fazit:

Kernimpfungen, für jeden Hund empfehlenswert

Tollwut, Staupe, Parvovirose, Hepatitis c.c.

Es handelt sich hier allesamt um Viruserkrankungen, sie sind also nicht mit Antibiotika behandelbar. Die Impfungen sind erprobte Lebendimpfstoffe, die als nebenwirkungsarm und verträglich gelten.

Insbesondere bei Tollwut ist ein Impfschutz außerordentlich wichtig. Die Wutkrankheit endet immer tödlich, ist auch für Menschen ansteckend und tödlich und unterliegt europaweit strengen gesetzlichen Regelungen. Es ist also im Verdachtsfall auch sehr wichtig, nicht nur einen medizinisch wirksamen sondern auch einen rechtlich gültigen Tollwutschutz des Hundes nachweisen zu können.

Bedingt bis nicht empfehlenswerte Impfungen

Leptospirose, Borreliose

Leptospirose und Borreliose werden von Bakterien verursacht und sind durch Antibiotika behandelbar. Die Impfstoffe sind Ganzkeimvakzine und gelten als sehr nebenwirkungsreich. Beide Erkrankungen können durch mehrere Stämme der Erreger verursacht werden, wobei die Impfstoffe nicht alle Stämme und auch nicht die häufigsten Stämme enthalten. Das bedeutet auch geimpfte Hunde erkranken regelmäßig.

Grundimmunisierung und Impfabstände

Da die vom Welpen durch die Kolostralmilch aufgenommenen mütterlichen Antikörper einen Impferfolg in den ersten 16 Wochen verhindern können, werden Welpen im Abstand von wenigen Wochen mehrfach geimpft, um die immunologische Lücke möglichst kurz zu halten. Wichtig sind hier insbesondere Staupe und Parvovirose, da diese Viruserkrankungen bei Welpen einen besonders schweren, häufig tödlichen Verlauf nehmen.

Bei einem erwachsenen Hund genügt eine einzige Impfung, um einen belastbaren Schutz zu erzielen. Wiederholungsimpfungen werden bei Tollwut alle 3 Jahre empfohlen. Bei Staupe, Parvovirose und Hepatitis c.c. hat der Hund einen Impfschutz für mindestens 5 Jahre, häufig sogar deutlich länger.

Weiterführende Informationen

Haustierimpfungen.de

"Haustiere impfen mit Verstand" von Monika Peichl

Kruth, S. A. and J. A. Ellis (Can Vet J 1998): Vaccination of dogs and cats: general principles and duration of immunity. (pdf)

Schultz, Ronald D. (Vet Mic 2006): Duration of immunity for canine and feline vaccines: A review (pdf)