Über die Ernährung von Hunden wird viel gestritten und philosophiert, es gibt zahllose Konzepte und Ideologien, die mitunter mit fanatischem Eifer vertreten werden. So sollen Ernährungskonzepte vor Krebs und erblichen Gelenkserkrankungen schützen und ähnliche Wunderdinge mehr tun.
Das halte ich für außerhalb jeder Relation, dennoch möchte ich meine Hunde, insbesondere eine trächtige oder säugende Hündin und heranwachsende Welpen und Junghunde so gesund und bedarfsgerecht wie möglich ernähren.
Die Werbung der Fertigfutterindustrie, die genau das verspricht, überzeugt mich dabei nicht. Denn je genauer man sich mit dem Thema Fertigfutter beschäftigt, desto mehr stößt man auf die inhärenten Schwächen dieses Futterkonzeptes als solchem sowie auf die vielen Probleme, die zusätzlich durch den wirtschaftlichen Wettbewerb und das Gewinnstreben in der Futtermittelindustrie entstehen.
Deshalb gehe ich für meine Hunde
seit Jahren den Weg der Fütterung mit frischen, rohen Futtermitteln in
abwechslungsreicher und vielfältiger Zusammensetzung. Selbstverständlich
ernähre ich meine Hündin während der körperlich anspruchsvollen
Zeit der Trächtigkeit und Säugeperiode auf diese Art und auch meine
Welpen bekommen kein Fertigfutter sondern alterangepasste Frischkost.
Das Mengenverhältnis tierische
Futtermittel zu pflanzlichen Futtermittel sollte etwa 80% tierisch zu 20% pflanzlich
sein. Das Fleisch sollte roh und von guter Qualität sein und etwa ein Drittel
der Fleischmenge sollte aus Innereien (zB: Leber, Pansen) bestehen. Gemüse
und Obst soll zerkleinert oder püriert werden, da das hündische Verdauungsystem
die pflanzlichen Zellwände nicht knacken kann.
Auch Milchprodukte, Getreideprodukte (Nudeln, Reis, Müsli) sowie zubereitete
und damit auch gewürzte Speisereste (zB: Pasta, Fleischgerichte samt Beilagen,
Suppen) sind bei meinen Hunden Bestandteil ihrer Ernährung, können
aber bei Problemen mit der Verträglichkeit weggelassen werden.
Das Thema Knochenfütterung wird immer wieder kontrovers behandelt: wichtig ist hier, dass Knochen unbedingt roh gereicht werden müssen, da sie durch Erhitzen hart und spröde werden. Auch die Knochenmenge muss im Auge behalten werden, da ein zuviel zur Verstopfung bis hin zum Darmverschluss führen kann. Meine Hunde erhalten Knochen für zwei Anwendungsbereiche: große Kalbsoberschenkel für stundenlanges Nagen zur Zahnpflege und kleinere, weichere Knochen (zB: Huhn, Rinderkehlkopf, Lammrippen, Lammbrustbein) als Kalziumquelle.
Einige für Menschen verträgliche
Lebensmittel sind für Hunde ungesund bis giftig. Diese sollten selbstverständlich
weitgehend gemieden werden, wobei Kleinstmengen als unbedenklich einzustufen
sind.
Für Hunde in großen Mengen giftig: Schokolade, Zwiebel, Knoblauch,
manche Avokadosorten
Roh unbekömlich aber gekocht genießbar: Holler, Bohnen, Melanzani,
Erdäpfel, Paprika, Kohlgemüse
Nicht giftig aber gefährlich für Hunde kann rohes Schweinefleisch werden, da es dadurch unter Umständen zu einer Ansteckung mit dem gefürchteten Aujeszky'schen Virus kommen kann, welches für Hunde und Katzen tödlich aber für Menschen harmlos ist.